Die Küche - Zentrum der Mikroorganismen
Verblüffenderweise ist die Keimbelastung in der Küche größer als im Sanitärbereich. Deshalb kommt der persönlichen Hygiene sowie der Küchen-und Lebensmittelhygiene eine besondere Bedeutung zu. Die Aufmerksamkeit ist erst in den letzten 30 Jahren auf die Haushaltshygiene gelenkt worden, und leider ist es immer noch so, dass zahlreiche Infektionen im Haushalt übertragen werden. Laut Umfragen sehen die Verbraucher allerdings die größere Gefahr in Lebensmittelrückständen. Dabei ist es leider so, das z.B. durch Campylobacterinfektionen jährlich ca. 60.000 Menschen erkranken (wobei die Dunkelziffer ca. 15 x höher ist). Außerdem werden zunehmend Patienten im häuslichen Umfeld versorgt. Das Ziel sollte keineswegs eine steriles Zuhause sein, sondern eine Inaktivierung der Keime durch spezielle Hygiene-maßnahmen, sodass Menschen mit geschwächtem Immunsystem nicht krank werden.
Der Begriff "Hygiene" leitet sich von dem griechischen Wort Hygieia, Göttin der Gesundheit, ab und man kann es als vorbeugende Maßnahmen zur Erhaltung unserer Gesundheit definieren. Sauberes Trinkwasser, Impfungen und Hände waschen sind "fast" selbstverständlich geworden. Es wurden im Laufe der Jahrhunderte Maßnahmen aufgrund von Beobachtungen entwickelt, z.T. in religiöse Gebote verpackt, die Erkrankungen und Störungen verhindern und die Leistungsfähigkeit sowie das Wohlbefinden erhalten sollten. Schon Griechen und Römern war die Körperpflege sehr wichtig. Bis Anfang des 19. Jh. standen die Menschen Seuchen und Krankheiten hilflos gegenüber. Erst dann begannen die Städte Abflusssysteme zu bauen und Wissenschaftler erforschten die Entstehung einzelner Krankheiten. 1774 wurde das Chlor entdeckt, aber erst 1847 war es möglich, durch Händewaschen der Chirurgen das Kindbettfieber einzudämmen (Semmelweis). Nun ging es Schlag auf Schlag mit den Entdeckungen und hygienischen Maßnahmen, über Jenner, Pettenkofer, Pasteur, Koch und Lister, bis 1928 von Fleming das Peniciliin (Antibiotikum) entwickelt wurde.
Viele Erkrankungen sind nahezu ausgerottet, neue sind in den letzten Jahrzehnten dazu gekommen und machen eine ständige Weiterentwicklung der hygienischen Maßnahmen notwendig. Es ist meiner Meinung nach sehr wichtig, diese Maßnahmen zu verinnerlichen und sie in unserem Alltag zu liebgewonnenen Gewohnheiten zu machen und sie so auch an die nachfolgenden Generationen weiter zu geben (so früh wie möglich). Leider ist das Händewaschen nach dem WC-Besuch immer noch nicht ganz selbstverständlich und besonders junge Leute sind infektionsgefährdet, denn oft kennen sie einfache Hygieneregeln nicht und auch die zahlreichen Kochsendungen im Fernsehen gehen nicht mit gutem Beispiel voran.
Empfehlung
Um ein effektives Händewaschen zu erreichen, sollten Sie mehrmals am Tag, besonders vor und während und nach der Zubereitung von Speisen, 30-60 Sekunden Daumen, Fingerkuppen, Handrücken, Fingerzwischenräume und Handgelenke gründlich mit Seife waschen. Schmutzige Handtücher heben den Wascheffekt auf!
"Hygiene darf nicht alles sein, aber ohne Hygiene ist alles nichts"